Es gibt wohl kein Musikinstrument, das so typisch französisch ist, wie das Parforcehorn. Als Frankreich für das höfische Leben in Europa zum Maßstab wurde, verbreitete sich auch die Parforcejagd zu Pferde und mit ihr das Parforcehorn. Im Gegensatz zum Ventilhorn verfügt dieses Horn über eine zuerst ungewohnt erscheinende Klangcharakteristik, deren Besonderheit die Triole ist, ein starkes Vibrato (Ondulation), das den Bläsern hohes Können abverlangt.
Das Naturhorn Ensemble „Triole“, unter Leitung von Jürgen Reimers, ist im Jahr 2012 entstanden und hat sich durch seine musikalische Qualität schnell einen guten Ruf erworben. Die Bläserinnen und Bläser kommen aus den Landkreisen Rotenburg-Wümme, Celle und dem Heidekreis. Wie in Frankreich sind ihre Hörner auf „D“ gestimmt, wobei fehlende Töne durch eine besondere Stopf- und Dämpfungstechnik erzeugtwerden. Das Ensemble verfügt über ein vielfältiges Repertoire, widmet sich jedoch besonders der „Grande Messe de Saint Hubert“ von Jules Cantin.
Die Hubertusmesse ist ein Gottesdienst, der tief berührend die Verantwortung gegenüber der göttlichen Natur mit der großen musikalischen Tradition der Jagd verbindet. Seit Jahrhunderten wird in Frankreich und Belgien die Hubertusmesse gefeiert, wobei die heute vornehmlich durch Hörner getragene Liturgie erst zu Beginn des 19. Jahrhunderts entstand. Die Messe soll an Hubertus von Lüttich (655-727) erinnern, einen einst rücksichtslosen Jäger, der durch den Anblick eines weißen Hirsches sein Leben radikal änderte.Seit dem Ende der höfischen Jagd und der Aufhebung des adeligen Jagdprivilegs wurde Hubertus in Europa zum volkstümlichen Schutzpatron der Jäger und mahnt zur Waidgerechtigkeit und Achtung vor Gottes Schöpfung